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The digital elephant in the room?

Symposium zu Nachhaltigkeit und Digitalität an künstlerischen Hochschulen

24.1.2025 10-16 Uhr an der UdK Berlin, Bundesallee 1-13 – Raum 340

Mit einem gemeinsamen Symposium von InKüLe, klangzeitort und dem RIFS Research Institute for Sustainability / Helmholtz Centre Potsdam laden wir alle Interessierten zu einem diskursiven und praxisnahen Austausch über die nachhaltige Nutzung digitaler Technologien in künstlerischen Arbeitsprozessen und in der Lehre ein.

Das Symposium gibt Raum für Gespräche und Einblicke rund um Fragen zum Energie- und Ressourcenverbrauch neuer Technologien, dem Ausmaß an erzeugten Datenmengen, zur verträglichen Ausstattung von Studiengängen mit diversen digitalen Medien, zum Grad der notwendigen Leistungsfähigkeit einzelner Geräte und Software, zur Stabilität von Serverinfrastrukturen und zum Nutzen allgegenwärtiger Sichtbarkeit und Zugänglichkeit durch digitale Medien. Gemeinsam wollen wir die Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien für die künstlerische Lehre überdenken, das Für und Wider ihrer Anwendungen diskutieren und mit konkreten Beispielen einen Blick auf die Arbeitsabläufe ihrer Anwendungen werfen.

Ziel ist es, uns für digitale Fußabdrücke zu sensibilisieren, uns über positive und negative Aspekte des Digitalen in der künstlerischen Praxis und Lehre auszutauschen und gemeinsam Entscheidungshilfen zu entwickeln.

Wie können Studierende und Lehrende energiebewusst und nachhaltig digitale Medien verwenden? Welche Technologien sind für künstlerische Arbeitsprozesse und universitäre Formate sinnvoll? Welche Ressourcen beanspruchen verschiedene Technologien - Software, Plattformen, Serverinfrastruktur – welche Gestaltungsvielfalt und Energieeffizienz bieten sie? Wie kann man nachhaltig mit KI arbeiten?

mit

  • Malte Reißig, Digitalisation and Sustainability Transformations, RIFS Research Institute for Sustainability/Helmholtz Centre Potsdam
  • Michelle Thorne, Green Web Foundation
  • Prof. Dr. Daniel D. Hromada, Juniorprofessor for Digital Education, UdK Berlin
  • Robert Schnüll, Projektinitiator udk/spaces
  • Kirsten Reese, klangzeitort
  • PD Dr. Sabine Huschka & das Team von InKüLe

Veranstalter
InKüLe „Innovationen für die Künstlerische Lehre“ an der UdK Berlin in Kooperation mit:

  • RIFS Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit / Helmholtz-Zentrum Potsdam - Digitalisation and Sustainability Transformations (rifs-potsdam.de)
  • Kirsten Reese, klangzeitort Institut für Neue Musik der UdK und HfM (klangzeitort.de)

Anmeldung unter
inkuele@intra.udk-berlin.de

Dieses Projekt wird gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

 

 

Programmablauf

 

10:00 – 10:15
Begrüßung und Einführung
Sabine Huschka/Leiterin von InKüLe, UdK Berlin und
Kirsten Reese/klangzeitort UdK Berlin

10:15 – 10:30
Was ist mein digitaler Footprint? Experimente mit einem Tool
Kirsten Reese/klangzeitort UdK Berlin

10:30 – 11:45
Digitalisierung & Nachhaltigkeit: Perspektiven und Daten aus der Forschung. Ein Impuls zum Stand des Wissens für eine nachhaltigere digitale Praxis
Malte Reißig /wissenschaftlicher Mitarbeiter am RIFS Research Institute for Sustainability/Helmholtz Centre Potsdam

Kaffeepause

12:00 – 12:30
A fossil-free Internet and Other Solarpunk Futures
Michelle Thorne/Director of Strategy at the Green Web Foundation

Mittagspause

14:00 - 14:30
Addendum – Rückblick auf fünf Jahre Klima- und Open Source Infrastruktur Aktivismus
Robert Schnüll/Projektinitiator von udk-spaces an der UdK Berlin

14:30 - 15:00
Degrowth??? NOW!!!
Daniel Hromada/Digital Education Juniorprofessor/UdK Berlin

Kaffeepause

15:15 - 16:00
Abschlussdiskussion

 

 

Abstracts

 

Malte Reißig

 

Digitalisierung & Nachhaltigkeit: Perspektiven und Daten aus der Forschung

Ein Impuls zum Stand des Wissens für eine nachhaltigere digitale Praxis an künstlerischen Hochschulen

 

Mit dem Vortrag möchte ich einerseits in den Stand des Wissens über die verschiedenen Perspektiven auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit einführen, sowie anderseits bereits entwickelte Ansätze für eine nachhaltigere Digitalisierung vorstellen. Im zweiten Teil, werde ich dann möglichst anschaulich anhand von einzelnen digitalen Systemen und Teilbereichen der Digitalisierung, jene Erkenntnisse in die Diskussion einbringen, die uns evtl. dabei helfen können die sich ständig weiterentwickelnde digitale Transformation unserer Arbeitssysteme, Organisationen und Institutionen - heute und in Zukunft - nachhaltiger zu gestalten.

 

Michelle Thorne

 

A fossil-free Internet and Other Solarpunk Futures  

 

The immense possibilities of today’s internet services, data centres, artificial intelligence and rendered computer graphics have been made possible by a large supply of cheap energy sources: fossil fuels. The promises of yet another generation of artificial intelligence and the rise of the metaverse and cryptocurrencies and more are unthinkable without the endless extraction and flow of fossil energy. Many are already talking about ‘data warming‘ as one of the strongly growing drivers of global warming.

This talk invites participants to reflect upon the possibilities of a fossil-free internet based on ecological ethics and regenerative principles and seek inspiration from the solar punk movement.

 

Robert Schnüll

Addendum – Rückblick auf fünf Jahre Klima- und Open Source Infrastruktur Aktivismus

 

Zu Hochzeiten der Klimagerechtigkeitsproteste 2019 war das ausgemachte Ziel ‘Net Zero’, eine holistische Gesamterzählung in welcher jede Person und jeder Fachbereich sich selber hinterfragen musste, wieweit eine Anpassung der eigenen Praxis zu dem globalen Ziel betragen könnte. Dies galt auch für die Ausbildung in Kunst und Gestaltung was die Klasse Klima an der UdK Berlin hervorrief. Schon zu Beginn dieser Gründung war eine der Anker eine eigene digitale Infrastruktur ohne die Abhängigkeit von Plattformökonomien selber klimaneutral betreiben zu können. Die Pandemie brach herein und aufbauend auf diesen Teilaspekten der digitalen Infrastrukturkonzeption wurde diese als eine Open Source Notfalldigitalisierung an der UdK Berlin implementiert und schon im frühen Konzeptpapier festgehalten. Fünf Jahre später hat sich die globale Gesamtsituation gänzlich geändert, aus ‘Climate Migration’ wird ‘Climate Adaptation’, Hypotechnologien wie Blockchain, KI u.Ä. vernichten alle mühseligen CO2 Einsparungen im digitalen Infrastrukturbereich. So wagen wir einen Rückblick auf die Änderungen der eigenen Praxis im Anbetracht der Klimakrise:  was hat geklappt und was nicht? Inwieweit stellen föderierte offenen digitale Infrastrukturen trotz der veränderten Umstände mehr denn je eine notwendige Grundlage für die Ausgestaltung digitale Systeme von Institutionen und Gruppierungen in Zeiten der Klimakrise dar?

 

Prof. Dr. Daniel Hromada

 

Degrowth??? NOW !!!

 

Exploited, Earth is dying in front of our eyes and we - artists, researchers, professors - are not part of the solution, we are part of the problem. Mislead by ambiguity of terms like "Nachhaltigkeit"; corrupted by lobbyist promises on one hand and our own fears of uncertain future on the other, we are unable to do the only thing that counts: change our habits. In this talk, Daniel D. Hromada will sum up 10 years of observing UdK from within - first as IT-administrator and then as Juniorprofessor for Digital Edcuation - ultimately inviting the audience to change the way how we deal with present crisis and think about the degrowth future of our institutions.

 

 

Bios

 

Prof. Dr. Daniel Hromada

A convinced believer in European project, Daniel's mind has been programmed and reprogrammed by institutions like Charles University in Prague, National University of Mongolia, Universite de Nice Sophia-Antipolis, Ecole Pratique des Hautes Etudes, University Paris 8 and Slovak University of Technology. Affiliated since 10-years to Berlin University of the Arts, D is Stifterverband's Seniorfellow for Innovations in University Education, author of few dozen academic papers spanning intersections of all cognitive science disciplines and the founder of oldest slovak digital community kyberia.sk (Ars Electronica Honorary Mention 2013) as well as creator of the personal primer project (Ars Electronica 2024 Science+Technology+Arts Nominiation). Father of two children and a roommate of one quite special poodle, D is a gardening enthusiast, AI nerd and a wannabe gardener.

 

Malte Reißig

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am RIFS in Potsdam. In seiner Promotion entwickelt er Wissensstrukturen des betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements und erforscht Barrieren und Herausforderungen der digitalen Nachhaltigkeitstransformation in Industrieunternehmen. Für das BMWK arbeitet er gerade als Teil der Begleitforschung im GreenTech-Innovationwettbewerb, das 21 Forschungs- und Entwicklungsprojekte dabei unterstützt und untersucht, was Umwelt-freundlichere digitale Technologien überhaupt sind und welche Faktoren begünstigen, dass sie entstehen.

 

Robert Schnüll

gestaltet offene und nachhaltige digitaltechnologischen Systeme im Design.  Zuletzt arbeitete er seit Beginn der Pandemie bis Ende 2024 in dem von ihm initiierten udk/spaces Projekt an der Entwicklung einer Open-Source-basierten digitalen Infrastruktur für die Universität der Künste Berlin aufbauend auf föderierten Protokollen. Während seines Studiums an der UdK Berlin gründete er gemeinsam mit anderen die Initiative „Klasse Klima“. Ziel dieser Initiative ist, die Themen der Klimakrise/Klimagerechtigkeit stärker in die Kunst- und Designlehre zu integrieren. Dieses Vorhaben führte zur Gründung des Arts Design Climate e.V. dessen aktives Mitglied er weiterhin ist. Neben seiner Tätigkeit an der Universität der Künste kooperierte er mit dem Stechlin Institut in einer Vielzahl an Projekten für klimaneutrale digitale Werkzeuge/ Infrastrukturen zuletzt im Techlab des Fonds Soziokultur und der ESA. Zudem forschte er zum Einfluss von E-Waste in Gestaltungsprozessen im Produktdesign im Rahmen einer Residency des “sustainability by design” Programmes der Folkwang Universität der Künste.

 

Michelle Thorne

(@thornet) is working towards a fossil-free internet as the Director of Strategy at the Green Web Foundation. She’s a co-initiator of the Green Screen Coalition for digital rights and climate justice and a visiting professor at Northumbria University. Michelle publishes Branch, an online magazine written by and for people who dream about a sustainable internet, which received the Ars Electronica Award for Digital Humanities in 2021.

She served 12 years at the Mozilla Foundation, where she was Mozilla’s first Sustainable Internet Lead and earlier the director the Mozilla Festival and co-lead of the Marie Skłodowska-Curiea Doctoral Network on Open Design of Trust Things (OpenDoTT. Prior to Mozilla, Michelle managed the Creative Commons international affiliate network from 2007 – 2010.